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Ewig lange Toilettensitzungen

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    Ewig lange Toilettensitzungen

    Hallo zusammen,

    bin neu im Forum, das mir den Eindruck macht, hier kann jeder substantielle und freundliche Ratschläge, Tipps, Erfahrungen rund um das leidige Prostata-Thema von Betroffenen bekommen. Da ich ein Thema habe, das in der Form den von mir kontaktierten Urologen nicht bekannt ist, möchte ich auf diesem Weg versuchen, Informationen dazu zu bekommen.

    Ich bin 73, und bin trotz langjährigem Typ 1 Diabetes mit regelmäßiger ärztlicher Kontrolle für mein Empfinden noch ganz gut in Form, bin regelmäßiger Fitnessstudio-Besucher und nutze gerne das Fahrrad.

    Die schon lange vergrößerte Prostata wurde Ende letzten Jahres über PSA auffällig, mpMRT und Biopsie haben Gleason Score 7a, PIRADS 5 bds. und klin. Tumorstadium cT2c ergeben, die vor einem halben Jahr mit da-Vinci erfolgte radikale Prostatektomie war sicher die richtige Entscheidung, ist gut verlaufen, und die Pathologie geht gottlob davon aus, dass der vorhandene Tumor rückstandsfrei entfernt wurde. Meine „Schonzeit“ nach der Op halte ich schon länger für beendet, wäre da nicht ein unschönes Verhalten meiner Blase, weswegen ich diese Forumfrage aufgesetzt habe.

    Es geht nicht um das Standardthema Inkontinenz, ich bin schon länger weitgehend kontinent, trage tags und nachts je ein kleine Vorlage, die gelegentlich ein, zwei Tropfen abbekommt und am Ende des Tages resp. der Nacht eine Gewichtszunahme von meist null bis maximal zwei bis drei Gramm aufweist.

    Nein, es geht darum, dass ich meine Blase nicht mehr auf vernünftige Weise leeren kann, weil der Toilettengang (im Sitzen) regelmäßig wie folgt aussieht: zunächst ein ungewöhnlich starker und länger andauernder Strahl, dann ein wenig Nachtropfen, dann der Versuch, den Rest rauszupressen, der nur mit weiterem Nachtropfen beantwortet wird. Das hört nicht auf, immer wieder trockne ich die Eichel mit Klopapier ab, stelle mich kurz auf und setze mich wieder hin, produziere (nach dem Stehen erst) nun wieder einen kurzen Strahl und Nachtropfen, und das geht nun so weiter, immer wieder, oft 10 min lang oder noch länger. Wenn ich zu früh beende, weil ich glaube, jetzt bin ich durch, ziehe mich also wieder an, dann werde ich schnell durch erneute Feuchtigkeit korrigiert (also hier jetzt eine leichte Inkontinenz), und ich setze mich erneut wieder hin und häng noch 2 oder mehr min dran. Und das Ganze findet 10 bis 15 mal am Tag statt und ich sitze damit durchschnittlich mehr als eine Stunde pro Tag auf der Toilette. Dabei trinke ich ausreichend, aber mehr auch nicht, es sind 2 bis 2,5 l pro Tag (vor allem Kaffee, aber auch Tee und Wasser).
    Beim Pinkeln im Stehen ist das nicht ganz so dramatisch, aber für mich ist das keine befriedigende Lösung.

    Keiner konnte mir bisher eine Erklärung dafür geben. Ich habe den Eindruck, der Ansatz meiner Harnröhre an die Blase ist an einer längeren Einstülpung in der Blase, so dass die Umgebung dieses Ansatzes in der Blase gerne eine Menge Restharn enthält, der erst durch Bewegungen portionsweise sich bereiterklärt, durch die Harnröhre abzufließen.

    Kennt das jemand?

    Euch einen Gruß und alles Gute
    Micha73



    #2
    Wo du es jetzt so beschreibst, habe ich ein ähnliches Empfinden, wenn ich nachts sitzend pinkele. Ich merke nach einer Weile, daß die Nieren immerfort weiter Urin produzieren, der dann auch durchläuft, weil ich ja so schön entspannt dasitze. Da muß ich mich dann schon richtig dazu zwingen, den Schließmuskel zuzudrücken. Tagsüber benutze ich mein Urinal im Stehen. Da spüre ich dieses nicht. Vermutlich wird dann der Schließmuskel bewußter angesteuert, weil man ja ein Nachtröpfeln vermeiden will.
    Ich weiß nun nicht, ob das ähnlich wie bei dir ist, aber ich empfinde es so.
    Gruß Wolfgang

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      #3
      Hat der Urologe mal bei der vierteljährlichen Kontrolle ein Ultraschall von der Blase gemacht und nach der Restharnmenge geschaut? Was sagt der zu der Problematik?
      VG
      Achim
      Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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        #4
        Zitat von micha73 Beitrag anzeigen
        ...Es geht nicht um das Standardthema Inkontinenz, ich bin schon länger weitgehend kontinent, trage tags und nachts je ein kleine Vorlage, die gelegentlich ein, zwei Tropfen abbekommt und am Ende des Tages resp. der Nacht eine Gewichtszunahme von meist null bis maximal zwei bis drei Gramm aufweist.

        Nein, es geht darum, dass ich meine Blase nicht mehr auf vernünftige Weise leeren kann, weil der Toilettengang (im Sitzen) regelmäßig wie folgt aussieht: zunächst ein ungewöhnlich starker und länger andauernder Strahl, dann ein wenig Nachtropfen, dann der Versuch, den Rest rauszupressen, der nur mit weiterem Nachtropfen beantwortet wird. Das hört nicht auf, immer wieder trockne ich die Eichel mit Klopapier ab, stelle mich kurz auf und setze mich wieder hin, produziere (nach dem Stehen erst) nun wieder einen kurzen Strahl und Nachtropfen, und das geht nun so weiter, immer wieder, oft 10 min lang oder noch länger. Wenn ich zu früh beende, weil ich glaube, jetzt bin ich durch, ziehe mich also wieder an, dann werde ich schnell durch erneute Feuchtigkeit korrigiert (also hier jetzt eine leichte Inkontinenz), und ich setze mich erneut wieder hin und häng noch 2 oder mehr min dran. Und das Ganze findet 10 bis 15 mal am Tag statt und ich sitze damit durchschnittlich mehr als eine Stunde pro Tag auf der Toilette. Dabei trinke ich ausreichend, aber mehr auch nicht, es sind 2 bis 2,5 l pro Tag (vor allem Kaffee, aber auch Tee und Wasser).
        Beim Pinkeln im Stehen ist das nicht ganz so dramatisch, aber für mich ist das keine befriedigende Lösung.

        Keiner konnte mir bisher eine Erklärung dafür geben. Ich habe den Eindruck, der Ansatz meiner Harnröhre an die Blase ist an einer längeren Einstülpung in der Blase, so dass die Umgebung dieses Ansatzes in der Blase gerne eine Menge Restharn enthält, der erst durch Bewegungen portionsweise sich bereiterklärt, durch die Harnröhre abzufließen....
        Hallo Micha,

        bei dieser
        Blasenentleerungsstörung könnte sich evtl. um eine Verengung der Harnröhre, bzw. um eine Harnröhrenstriktur handeln.

        Vielleicht suchst Du im neuen Quartal einen anderen Urologen auf.
        Denke, ein guter Urologe kann die Ursache finden und auch behandeln. (AOK - Urologen suchen)

        Beste Grüße
        Rudi

        Mein Krankheitsverlauf__EAU 2025: Progression nach Triple-Therapie__Aktuelle rekrutierende mCRPC-Studien in Deutschland__ESMO 2025: Prostatakrebs-Highlights __Podcasts Prostatakrebs​​

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          #5
          Hast du es schon mal im Stehen probiert. Erst seit ich auch zu Hause immer stehe, funktioniert es super. Musste es halt meiner Frau beibringen weil es doch immer wieder ein paar Tröpfchen daneben gehen, aber sie hat nichts dagegen, wenn es bei mir so besser geht,
          Immer positiv denken!!!

          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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            #6
            Hallo,

            seit der OP habe ich ähnliche Symptome, wenn ich auf der Toilette sitze. Es tropft immer wieder nach, sobald ich aber aufstehe, ist es vorbei.
            Im Sitzen entspannt der Schließmuskel einfach mehr.
            Das Nachtropfen bei Dir könnte auch ein Zeichen sein, dass man den Schließmuskel noch weiter trainieren sollte. War am Anfang nach der OP bei mir auch mehr mit dem Nachtropfen, nach der AHB war es aber schon weg.

            Gruß Armin

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              #7
              Zitat von New TAO Beitrag anzeigen

              Hallo Micha,

              bei dieser
              Blasenentleerungsstörung könnte sich evtl. um eine Verengung der Harnröhre, bzw. um eine Harnröhrenstriktur handeln.

              Vielleicht suchst Du im neuen Quartal einen anderen Urologen auf.
              Denke, ein guter Urologe kann die Ursache finden und auch behandeln. (AOK - Urologen suchen)

              Beste Grüße
              Rudi
              Der Gedanke kam mir auch, wenngleich die Symptome nicht ganz klassisch zu sein scheinen. Aber eigentlich sollte es nicht notwendig sein, „den Rest herauszupressen“.
              Ansonsten kann ich - wie einige zuvor auch - bestätigen, dass es nach OP bei mir einen Unterschied zwischen sitzendem vs. stehendem Pinkeln gibt, weshalb ich auch zum Stehen übergegangen bin. Bei mir liegen allerdings auch eine Anastomosestriktur und eine Striktur der bulbären Harnröhre vor, vermutlich als Folge der (Salvage)-Bestrahlung, glücklicherweise derzeit nicht behandlungsbedürftig.

              Eine einfache Uroflowmetrie mit anschließender Restharnkontrolle sollte da eigentlich schon Aufschluss geben können. Die weitere Diagnostik könnte ggf. ein retrogrades Urethrogramm oder ein Miktionszystourethrogramm umfassen, wenn dort Auffälligkeiten bestehen.


              Grüße aus dem Norden
              Thomas

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                #8
                Uroflow wird auch i Stehen durchgeführt. War bei mir so.
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                  #9
                  Ja, ich kann mir kaum vorstellen, dass das ohne Spezialtechnik auch im Sitzen möglich wäre. Auch wenn es insofern nicht die „Sitzprobleme“ abbilden kann, lässt sich zumindest eine Striktur ausschließen (oder bestätigen), denn damit zeigt sich eine typische Kurve.
                  Grüße aus dem Norden
                  Thomas

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                    #10
                    Hallo Micha,

                    ich habe immer wieder das gleiche, von dir geschilderte Problem. Uns wurde auf der AHB gesagt, dass eine vollständige Entleerung der Blase nur im Stehen möglich ist, abends setze ich mich aber und dann tritt der von dir geschilderte Effekt ein. Man denkt man ist fertig und bereits beim aufstehen gehen wieder Tröpchen ab. Im Stehen ist dann oft ein größerer Schwall möglich.
                    Wenn ich so überlege, wann es passiert, dass später Kaffee- oder Alkoholgenuss diesen Effekt auslösen. Ich habe mir auch Gedanken gemacht, denke mir eine Verengung der Harnröhre müsste ja dazu führen, dass es immer passiert, das ist aber in 9 von 10 Fällen nicht der Fall - also so richtig schlau werde ich nicht daraus.

                    Karl

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                      #11
                      Hallo Micha und ein weiteres Hallo in die Runde.
                      Das von Dir beschriebene Phänomen ist mir völlig unbekannt. Seit der OP 2008 kann ich sitzend und stehend den Inhalt der Blase restlos und in vollem Strahl (wie in jungen Jahren) entleeren. Am liebsten jedoch sitzend, da kann ich mich schön entspannen. Ich denke/vermute mal, dass es sich um einen Verschluss der Harnröhre handelt, vielleicht blockiert auch ein Blasen- oder Nierenstein den Ausfluss, das würde auch den freieren Abfluss im Stehen erklären bzw. bei Veränderung der Körperhaltung. Eine optische Kontrolle des Blaseninnern sollte Gewissheit bringen.
                      Alles Gute Dir, alles Gute Euch
                      Horst

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                        #12
                        Karl, da ich ja einen künstlichen Schließmuskel habe, muss ich natürlich warten bis der vollständig geschlossen hat. So nach ca. 20 Sekunden. Wenn ich lange warten musste bis in gehen kann ist er manchmal nötig noch ein zweites Mal auszulösen und das funktioniert im Sitzen überhaupt nicht.
                        Michi
                        Immer positiv denken!!!

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                          #13
                          Hallo Micha,

                          Machst du noch Kontinenztraining? Hört sich für mich so an als könnte das da eine Besserung bringen. Mehr Gefühl für die Anspannung, größere Grundspannung, bessere Durchblutung.

                          Gruß
                          Thilo

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                            #14
                            Hallo Thilo,

                            Also fehlendes Beckenboden Training scheidet bei mir als Grund aus, ich mache täglich Gymnastik und habe da die Übungen mit integriert.

                            Karl

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                              #15
                              Hallo in die Runde,

                              wow, das ist ja der Wahnsinn: nachdem in den ersten Tagen nach meiner Frage erstmal keine Antwort aus dem Forum kam, habe ich offenbar die nächsten 10 Tage ohne Hinschauen verbracht und sehe jetzt eine Fülle von Beiträge von Euch dazu! Danke!!
                              Bei mir zuhause hat sich in der Zeit, wenn das kein blöder Zufall ist, eine Wand "eingenässt", also ein Wasserschaden, was bei mir ein wenig Panik aufkommen ließ, da ist die Ursache jetzt geklärt und wird auch relativ einfach behoben werden können, und dann muss noch mehrtägig getrocknet werden ...
                              Also ich werde jetzt demnächst in Ruhe Eure Beiträge lesen und dann nach und nach darauf antworten, braucht vielleicht ein bisschen Zeit, also auch danke für die Geduld, da scheint noch keiner sich zu beschweren, dass ich Euch "ins Leere" habe schreiben lassen.

                              Beste Grüße
                              Micha

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